Die Organisation des Konvents
Geteilte Verantwortung
Grundsätzlich sind alle Konventmitglieder, ob jung, ob alt, in die Verantwortung für das Kloster miteinbezogen, sagt doch der Hl. Benedikt in seiner Regel: "Dass zur Beratung alle gerufen werden, bestimmen wir deshalb, weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist." Die Schwestern nehmen ihre Verantwortung wahr durch die Wahl der Äbtissin und der Ratsmitglieder, und durch ihr Stimmrecht im Konventkapitel, das in allen wesentlichen Angelegenheiten des Klosters entscheidet. Zum Beispiel über die endgültige Aufnahme von Schwestern, die Übernahme oder den Abbau von Arbeitsbereichen sowie über größere Baumaßnahmen.
Zuteilung der Aufgaben
Die Äbtissin überträgt zu ihrer Unterstützung einigen Schwestern bestimmte Bereiche, für die sie verantwortlich sind. Die rechte Hand der Äbtissin ist die Priorin, der wiederum die Subpriorin zur Seite steht. Die wirtschaftlichen Aufgaben werden von der Ökonomin wahrgenommen. Die Bildung der jungen Mitschwestern obliegt der Formationsleiterin oder Novizenmeisterin.
Gottesdienste und Liturgie
Der Vollzug der Liturgie ist der Kantorin anvertraut. Sie informiert sich über die diesbezüglichen Anweisungen der Kirche und des Ordens und plant deren Durchführung in unserer Gemeinschaft. Sie übt die liturgischen Gesänge und Riten mit den Schwestern ein und bemüht sich zusammen mit der Organistin und den Psalmistinnen, dass die Gottesdienste und das Chorgebet würdig und ansprechend gestaltet werden. In diesem Bereich ebenfalls unentbehrlich ist die Sakristanin. Sie benötigt nicht nur liturgisches Wissen, sondern auch ein ästhetisches Empfinden und Wertschätzung der liturgischen Gewänder und Gefäße.
Krankenpflege
Die Sorge für die Kranken steht nach den Anweisungen der Benediktusregel über allen Pflichten. "Man soll ihnen wirklich wie Christus dienen... Es soll die oberste Sorge des Abtes sein, dass sie nicht vernachlässigt werden." Die Verantwortung für Schwestern, die medizinische Betreuung brauchen, liegt bei Allgemeinärzten, die regelmäßig zur Verfügung stehen, einer klösterlichen Leitung der Pflegestation, einer ausgebildeten Ergo – Therapeutin und nichtklösterliche Altenpflegerinnen.
Bibliothek
Unsere Bibliothekarin ist nicht nur für die Ausleihe der Bücher verantwortlich, sondern auch für den Einkauf neuer Bücher und die sachgerechte Behandlung und Aufbewahrung unserer alten, wertvollen Buchexemplare. Die Buchbinderin unterstützt die Bibliothekarin.
Archiv
Die Vergangenheit eines Klosters prägt nicht nur die Gegenwart sondern auch die Zukunft. Deshalb fällt der Archivarin eine wichtige Funktion zu.
Haushalt
Für ein Kloster wichtig ist die Sakristanin, die bei uns für die Pflege und den Erhalt manch kostbarer Paramente verantwortlich ist. Die Sorge für die Wäsche und die Reinigung der Kirche und der Afrakapelle verlangen Sorgfalt von der verantwortlichen Schwester, wie auch von der Refektor- Schwester und den verschiedenen Pforten-Schwestern. Zwei Schwestern in der Schneiderei nähen unsere Habite, Chorkleider und Kleiderschürzen. Bei einem so großen Betrieb wie dem unseren, in dem mehrere hundert Esser verköstigt werden, kommt der Küche mit ihrem Personal eine wichtige Stellung zu. Seit einigen Jahren leitet ein Koch unsere Küche und die ehemalige Küchenchefin ist nur noch für die Weihnachtsbäckerei und das Einmachen von Obst sowie die Herstellung von Marmelade verantwortlich. Zudem betreut sie unsere Bienenvölker und verwöhnt uns mit Honig. Die Gärtnerei wird von einer Schwester mit entsprechender Ausbildung und mehreren Hobby-Gärtnerinnen unterstützt.